Vereins-Bewirtung wichtiger Finanzierungsbaustein, Lions-Club und Landfrauen wirten am Sonntag und werben für Kooperationen unter den Vereinen. Erlös kommt der Einrichtung zugute.

Sie packen kräftig an, um der Feldner Mühle zu helfen: Die Mitglieder des Lions-Club Villingen wirten mit den Landfrauen des Bezirks Villingen am Sonntag. Es gibt unter anderem Linsen mit Spätzle, zubereitet von Heinz-Dieter Hömseder (mit Kochmütze links), Chefkoch der Hotelfachschule. | Bild: Claudia Hoffmann/Lions Club
Die Lage ist ernst bei der Feldner Mühle, der idyllisch an der Brigach gelegenen Freizeiteinrichtung für Menschen mit Behinderung. Kathrin Mäder, die Leiterin der Einrichtung, sagt klar: „Wir müssen für die Zukunft ein anderes Konzept finden, die Situation ist einfach prekär.“ Durch den Pflegenotstand sei es fast aussichtslos, Personal zu finden, auch die finanzielle Situation ist und bleibt angespannt, da die Einrichtung nach wie vor keine Zuschüsse erhält und sich weitgehend über Spenden finanziert. Sorgenvoll denkt Mäder an die Sommerferien, wo die Feldner Mühle voll ausgelastet ist. Gerade sind die Pfingstferien zu Ende gegangen, auch in dieser Zeit war die Mühle voll belegt und Mäder sagt: „Das war ein Seiltanz.“ Dabei leistet die Einrichtung eine so wertvolle Arbeit: Sie betreut schwerstbehinderte Kinder ohne ihre Familien, damit diese mal eine Atempause haben von dem oft kräftezehrenden Alltag. Gerade weil Kinder und Jugendliche mit schweren Behinderungen bei ihnen untergebracht sind, legt Kathrin Mäder Wert auf qualifiziertes Personal. „Vor allem bei den Nachtschichten ist das enorm wichtig.“ Man sei aber froh über jeden engagierten Helfer, der mit anpackt. „Unsere Mühle funktioniert nur mit viel Herzblut und Engagement.“
Ein wichtiger Baustein der Finanzierung sind die regelmäßigen Bewirtungen, die von doppelstädtischen Vereinen an Sonntagen übernommen werden. Der Erlös fließt dann an die Feldner Mühle. Aber da viele Vereine zunehmend selbst Problem haben, genügend Helfer für eigene Veranstaltungen zu gewinnen, bleibt natürlich wenig Freiraum, fremde Einrichtungen zu unterstützen. Umso mehr freut sich das Team der Feldner Mühle über den Einsatz des Lions Clubs Villingen, der am Sonntag, 30. Juni, bereits zum vierten Mal die Bewirtung übernimmt. „Das ist uns ein echtes Herzensanliegen, die Feldner Mühle braucht die Unterstützung und da helfen wir gerne“, erklärt Roland Brauner vom Lions Club. Um die hoffentlich vielen Gäste kulinarisch und musikalisch bestens zu unterhalten, haben die Lions einiges aufgeboten und sind vor allem froh, die Landfrauen des Bezirks Villingen mit insgesamt neun Ortsvereinen als Kooperationspartner, der die Kuchen beisteuert, gefunden zu haben. „Die Kuchen sind einfach der Hammer, da ist am Ende nichts mehr übrig“, schwärmt Roland Brauner. „Jeder der neun Ortsvereine steuert drei Kuchen bei und so verteilt sich das auf viele Schultern“, berichtet Bezirksvorsitzende Angelika Thoma. Robert Göhring und Herbert Pleithner vom Lions Club freuen sich, mit Heinz-Dieter Hömseder, dem Chefkoch des Internats der Hotelfachschule einen Profikoch an der Seite zu haben, der Linsen mit Spätzle zubereitet. „Es gibt keine besseren weit und breit“, schwärmt Pleithner. Er steuert zur Abrundung des Gerichts einen weißen Balsamico-Essig bei. „Natürlich gibt es auch Pommes und ausreichend Salate“, so Göhring. Musikalisch umrahmt die Stadtmusik Villingen am Sonntag von 11.30 bis circa 13 Uhr die Veranstaltung, ab 13.30 Uhr spielt der Akkordeonverein Blau-Weiß. „Wir haben Zelte aufgebaut und es soll weiter hochsommerlich warm bleiben", so Herbert Pleithner. Rund 30 bis 40 Mitglieder des Lions Clubs Villingen sind im Einsatz."Wir versuchen, auch kürzere Schichten einzuplanen, so können auch ältere Mitglieder problemlos helfen" so Roland Brauner. Er wirbt dafür, dass sich Vereine für eine Bewirtung der Feldner Mühle zusammentun. "Durch eine Kooperation lässt sich das viel besser stemmen. Es seien eine komplett eingrichtet Küche und Kühlschränke vor Ort. Außerdem helfe auch nach Möglichkeit das Team der Feldner Mühle, betont Mäder.
Quelle: Südkurier