Die Vokalsolisten waren nicht nur willkommene Ergänzung, sondern hoben die Darbietung auf ein ungeahntes Niveau. Jemma Endersby, Susan Albers und Marco Matias sind im Showbiz zuhause, kommen mit ihren durchdringenden Stimmen bestens an, reißen das Publikum mit und können aber auch nachdenklich wirken, wenn Endersby bei "What the world needs now is love" einen Appell an menschliches Miteinander richtet.
Die Big Band der Bundeswehr gastierte im Theater am Ring in Villingen und gewann ein enormes musikalisches Gefecht. Zusammen mit dem Lions Club Villingen, der Sparkasse Schwarzwald-Baar und dem Kulturamt verwirklichte sie eine Herzensangelegenheit.

Erfreulicherweise ging der Erlös des Benefizkonzerts an die Jugendabteilungen der Stadtmusiken Villingen und Schwenningen sowie der Stadtharmonie Villingen. Lions-Präsident Nico Grossek und sein Kollege Robert Göhring bedankten sich bei der Begrüßung bei allen Beteiligten und vor allem dem Publikum, das die Aktion trug, denn schon Tage zuvor hieß es "ausverkauft".
Rockig-poppige Elemente
Man ist versucht, militärischen Jargon anzuwenden, aber der Auftritt der Big Band war weit entfernt, außer ein paar zackigen Solistenaktionen. Das ansehnliche Ensemble mit reich bestückter Percussion-Section orientierte sich hin zu modernem Stil mit rockig-poppigen Elementen. Alle Instrumentalisten waren Profis, die das Theater am Ring in eine fiebernde Discohöhle verwandelten, wozu perfekte Licht-, Bild-, Ton- und Kameratechnik seinen Beitrag leistete.
Mit einem effektvollen Intro stieg die Band unter Leitung von Oberstleutnant Timor Oliver Chadik ein, um mit spährischen Klängen in ferne Galaxien zu entführen. Der Bandleader übernahm auch die Moderation von der Erinnerung an Uncle Satchmo "Sweet Georgia Brown" bis "Purple rain" von Bob Seger Prince, gab knappe Hinweise zu Musik und Hintergrund.
Grandiose Leistungen
Man musste "tief einatmen und tief ausatmen", um die virtuosen Leistungen der Instrumentalsolisten von Sax bis E-Gitarre nachzuvollziehen. Ohne die Leistung der anderen zu schmälern, sei Thomas Inderka erwähnt, der mit seiner Trompete bei intensiver Überblastechnik in höchste Höhen kletterte und neue Klangwelten erschloss. Genau so beeindruckte Andi Becker bei seinem eigenen Posaunen-Lullaby: tonsicher, klangschön, mit glänzender Kadenz gekrönt.
Das Publikum war hingerissen, spendete Zwischenapplaus und forderte Zugaben, die mit einem lateinamerikanischen Hit als Zugabe endeten.