Oldtimer-Rallye: volle Liste mit vielen Raritäten

Freizeit Ein hochkarätiges Teilnehmerfeld bei der Schwarzwald-Trophy der BW-Bank Schwenningen. Historische Mercedes-Modelle und Volkswagen sind die beliebtesten Fahrzeuge bei den 26 Teams. Von Berthold Merkle

 

Nicht auf der Strecke bei der Oldtimer-Rallye, aber bei der Raritätenschau an Start und Ziel beim Restaurant Seeterrasse zu sehen: Der Ford-Rennwagen von 1930
Nicht auf der Strecke bei der Oldtimer-Rallye, aber bei der Raritätenschau an Start und Ziel beim Restaurant Seeterrasse zu sehen: Der Ford-Rennwagen von 1930

Schwenningen. Nur noch genau drei Wochen bis zur Schwarzwald-Trophy der BW-Bank. Der Anmeldeschluss ist vorbei für die Oldtimer-Rallye am Samstag, 09. Juni, die in Zusammenarbeit mit dem Automobilclub SAC, Restaurant Seeterrasse und der NECKARQUELLE als Medienpartner organisiert wird. Das Teilnehmerfeld aus 26 Teams mit ihren Autos wurde jetzt verbindlich vom Rallye-Komitee bestätigt. Damit steht nun fest, welche historischen Fahrzeuge auf die rund 90 Kilometer lange Strecke gehen, wo den Fahrern und Beifahrern auch Prüfungen bevorstehen.

 

Die Ältesten sind über 80

Die Organisatoren freuen sich, dass auch für die zweite Auflage der Schwarzwald-Trophy nach der Premiere 2016 wieder viele automobile Raritäten unterwegs sind, die man normalerweise kaum auf der Straße zu sehen bekommt. Die ältesten Fahrzeuge mit über 80 Jahren sind ein Ford Modell Y von 1934 und Graham Paige Standard, ein Sechszylinder mit dem gleichen Baujahr. Die Autos aller anderen Rallyeteilnehmer stammen aus der Nachkriegszeit und kommen bis auf wenige Ausnahmen aus deutscher Produktion. Mit einem halben Dutzend sind Fahrzeuge der Marke Mercedes am stärksten vertreten. Die Liste liest sich wie ein Who is Who aus den 1950er und 1960er-Jahren der Nobelmarke: 170er Mercedes-Benz von 1952, Daimler-Benz 220 S Coupé von 1958, ein Ponton 220 S Cabrio des gleichen Fabrikats und ein Mercedes 300 aus dem Jahr 1960. Nur ein Jahr älter ist der Mercedes-Benz 190 SL von 1959. Der wunderbare Sportwagenklassiker Mercedes Pagode aus dem Jahr 1966 ist auch am Start und ein Mercedes 230 SL ebenfalls mit dem Baujahr 1966.

 

VW-Bus mit 24 PS

Kaum weniger stark sind die VW-Käfer verschiedener Baujahre und Ausführungen vertreten: mit Faltdach, als Cabrio und in der geschlossenen Version. Zählt man noch die anderen Fahrzeuge aus dem Volkswagenkonzern hinzu, dann ist diese Marke sogar zahlenmäßig dem Mercedes ebenbürtig: ein VW-Bus mit Baujahr 1963 (24 PS für neun Insassen!) und das Spaßfahrzeug der 1960er-Jahre, und ein Karman Ghia Cabrio. Ebenfalls einen zweiten Blick wert sind die BMW und auch die Exoten wie Austin Healey und Triumph Vitesse. Diese Schätzchen wollen gesehen werden. Da ist es gut, dass der Autocorso vor dem offiziellen Start der Rallye noch eine Präsentationsrunde durch die Innenstadt dreht. Erst danach geht es auf die Strecke durch die schöne Landschaft der Baar.

 

Das wohl kurioseste deutsche Motorrad, eine Megola Sport aus dem Jahr 1921
Das wohl kurioseste deutsche Motorrad, eine Megola Sport aus dem Jahr 1921

Kurioses Motorrad

Doch auch während die Teilnehmer unterwegs sind und neben der Orientierung auch an den Kontrollstellen knifflige Aufgaben lösen müssen, können die Besucher am Start und Ziel beim Restaurant Seeterrasse viel erleben. Neben seinem Infostand für die Freizeitwerkstatt wird der Lions Club noch ganz besondere Oldtimer präsentieren. Die sind zum Teil so empfindlich, dass sie nicht lange fahren dürfen. Aber das ausgiebige Bestaunen ist ausdrücklich erwünscht. Der Besuch der Ausstellung lohnt sich, wie schon jetzt deutlich wird – obwohl die endgültige Präsentation noch gar nicht feststeht. Mit Sicherheit dabei ist bei der Schau das wohl kurioseste deutsche Motorrad. Es handelt sich um das Modell Megola Sport, das um das Jahr 1921 produziert wurde: 593 Kubikzentimeter Hubraum bringen 2,4 Steuer- und 14 Brems PS, wie die frühere Bezeichnung bei Motorrädern lautete. Das Zweirad aus den Megola-Werken ist im Originalzustand. Die Besonderheit dabei ist, dass das Vorderrad einen Fünf- Zylinder-Stern-Umlaufmotor hat, ähnlich wie bei einem Flugzeug. Weil dieser Motor keine Kupplung hat, muss durch Anschieben gestartet werden. Immerhin wurden vor über 90 Jahren mit diesem legendären Motorrad schon Spitzengeschwindigkeiten von 140 Stundenkilometer erreicht. Sammlerherzen schlagen höher, denn von diesem Motorrad gibt es weltweit nur noch ganz wenige Exemplare. Auch eine Rarität, aber auf vier Rädern, ist der Ford-Rennwagen aus dem Jahr 1930. Der sogenannte Boat-Tail schafft aus seinem 3,6-Liter-Motor etwa 100 PS. Klar ist: Auch neben der Strecke wird bei der Oldtimer-Rallye für die Gäste viel geboten.

 

Quelle: Neckarquelle