Integration lässt sich auch musikalisch bestreiten

Die Musikakademie baut den Musikunterricht für Flüchtlinge aus. Der Lions Club und die Diakonie unterstützen das kulturelle Integrationsprojekt künftig finanziell.

Das Interkulturelle Integrationsprojekt der Musikakademie bekommt weiblichen Zuwachs. Dozent Stephan Weisser (links hinten) und Gitarrenlehrer Helal Al Hariri (Zweiter von links) sehen die finanzielle Zukunft des Projekts gesichert. | Bild: Alexander Hämmerling

 

Neue Finanzgeber für das "kulturelle Integrationsprojekt" der Musikakademie Villingen-Schwenningen sind gefunden. Seit Februar dieses Jahres teilen sich die Freizeitwerkstatt der Lions Clubs von Villingen und Schwenningen, als auch die Flüchtlingshilfe der Diakonie Schwenningen, die Kosten. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsenen aus der jüngsten Migrationsbewegung lernen hier mit dem Syrer Helal Al Hariri zum Zwecke der Integration das Gitarrenspielen. Ein ganzer Schwung an jungen Mädchen stieß jüngst zu dem Kurs hinzu.

"Wir sind ständig auf der Suche nach Geldgebern, haben uns im Februar mit Akteuren zusammengesetzt und das Projekt auf verschiedene Füße gestellt", sagt Dozent Stephan Weisser, der auch als Organisator und Mentor des Projekts fungiert. Das Projekt bleibt jedoch weiterhin unter dem Dach der Musikakademie. Mit der Schwenninger Gemeinde der evangelisch-methodistischen Kirche hat man auch den notwendigen Partner, um das Angebot nunmehr auf Räumlichkeiten der Friedenskirche in der August-Reitz-Straße auszudehnen. Musizieren können die Flüchtlingskinder jetzt wöchentlich im Villinger Jugendhaus K3 und eben einem Übungsraum in der Friedenskirche. Bis Februar fand der Kurs in der Flüchtlingsunterkunft in der Schwenninger Alleenstraße statt.

"Musik ist eine universelle Sprache auf dieser Welt. Gemeinsames Musizieren öffnet die Herzen, auf beiden Seiten. Für eine Förderung durch unsere Freizeitwerkstatt ist dieses Projekt wie gemacht", sagt Hannes Bürner von den Villinger Lions. So dauerte es nicht lange, bis auch der Schwenninger Arbeitskreis Asyl durch ein weihnachtliches Vorspiel der Schüler Wind von dem Projekt bekam. "Über das Projekt Flüchtlingshilfe der Diakonie konnte ich so schnell Mittel anfordern", sagt Evelyn Preuß von der Schwenninger Diakonie.

Zumindest zwischen Weisser und Al Hariri hat die Musik als universelle Sprache funktioniert. Die Chemie stimmte, als man vor zwei Jahren das Projekt gründete. Al Hariri hat sich das Gitarrenspielen ab dem zehnten Lebensjahr autodidaktisch beigebracht und hat bereits in Syrien an dem Instrument unterrichtet, bevor er vor drei Jahren nach Deutschland kam. Die Gitarren für die Kurse stellt die Musikakademie, neue Teilnehmer mit Migrationshintergrund sind stets willkommen. Gespielt wird dienstags, ab 17 Uhr, in der Schwenninger Friedenskirche und freitags, ab 17 Uhr, im Villinger Jugendhaus K3.