Theaterpuppen agieren in Villingen gegen Kindesmissbrauch

Lions Freizeitwerkstatt lädt ein zum Präventionstheater der Konstanzer Puppenbühne. 1000 Kinder und 120 Betreuer lernen von drei Katzenkindern, wie man sich wehrt

Rund 120 Kinder aus vier verschiedenen Kitas und Schulen, die von zehn Pädagogen betreut werden, sind am Dienstag im Fidelisheim mit dabei. Bilder: Rüdiger Fein
Rund 120 Kinder aus vier verschiedenen Kitas und Schulen, die von zehn Pädagogen betreut werden, sind am Dienstag im Fidelisheim mit dabei. Bilder: Rüdiger Fein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum wiederholten Male haben die beiden doppelstädtischen Lions Clubs die Konstanzer Puppenbühne eingeladen, um etwas zur Prävention gegen Missbrauch von Kindern zu tun. Mit einer Auftaktveranstaltung wurde eine Theaterreihe eingeleitet, bei der man an drei Tagen mit jeweils drei Vorstellungen etwa 1000 Kinder im Vorschulalter sowie Erst- und Zweitklässler verschiedener Schulen erreichen will, um diese stark zu machen gegen sexuelle Gewalt und Missbrauch.

Irmi Wette von der Konstanzer Puppenbühne will den Kindern beibringen, Nein zu sagen. Mit dem interaktiven Figurentheater, das den Titel "Pfoten weg" trägt, erreicht man Kinder auf spielerische Weise. Mit Fingerspitzengefühl, Fantasie und Humor wird die Geschichte dreier Katzenkinder erzählt, die lernen, sich selbst gegen überschwängliche Begrüßungszeremonien in der eigenen Familie zur Wehr zu setzen. Offen über Gefühle reden zu können und zu erfahren, dass die eigenen Gefühle wichtig und richtig und vor allen Dingen berechtigt sind, ist ein weiteres Anliegen des Theaterstücks.

Gemeinsam mit weiteren Helfern haben Roland Brauner von der Lions Freizeitwerkstatt und Max Bammert vom Weißen Ring diese drei intensiven Aufklärungstage organisiert, die im Fidelisheim stattfinden. Seit November des vergangenen Jahres hat man das Projekt beworben und sei nur auf positive Reaktionen gestoßen, berichtet Roland Brauner. Die angeschriebenen Pädagogen an Kitas und Schulen seien begeistert gewesen über die Aktion. Zahlreiche Organisationen wie Polizei, Frauen helfen Frauen, der Verein Grauzone oder der Weiße Ring unterstützen das Projekt, das im gesamten doch fast einen fünfstelligen Betrag gekostet hat.

Damit die Teilnahme nicht an mangelnder Mobilität scheitert, hat der Busunternehmer Dieter Petrolli, selber Mitglied bei den Lions, für die An- und Abfahrt Sorge getragen. Die Freizeit Werkstatt der Lions, die von zwei Clubs getragen wird, organisiert, sammelt und gibt das Geld für mittlerweile fast 50 Einzelprojekte angefangen vom 2010 ins Leben gerufenen Seepferdchen, mit dem man ermöglicht, dass alle Kinder zwischen fünf und sechs Jahren schwimmen lernen, bis hin zu Musik-, Tanz- und Theaterprojekten. Sowohl die Villinger Lions wie auch die Schwenninger Lions tragen die 2010 gegründete Freizeit Werkstatt personell wie auch finanziell.

Das Projekt

"Pfoten weg" ist ein Figurentheaterstück der Konstanzer Puppenbühne zur Stärkung der Persönlichkeit von Kindern ab vier Jahren. Die Schirmherrschaft für das diesjährige Projekt "Pfoten weg" haben Landrat Sven Hinterseh und Oberbürgermeister Rupert Kubon übernommen. (in)