Junge Erwachsenen planen beim Chilly einen Street-Workout-Park – und hoffen jetzt auf großes Interesse und auf Unterstützung offizieller Stellen

Beim Street Workout wird die ganze Stadt zum Studio. Fünf junge Erwachsene wollen sich jetzt mit tatkräftiger Unterstützung der Mobilen Jugendarbeit für den Bau eines Street-Workout-Parks in Villingen einsetzen. Sie planen, die Anlage auf dem Gelände des Jugendtreffs Chilly zu errichten.
Street-Workout und Calisthenics: Street-Workout ist eine Form des körperlichen Trainings, bei dem nur mit dem Eigengewicht trainiert wird. „Es wird komplett auf Hanteln und ähnliche Geräte verzichtet. Klimmzüge und Liegestützen sind die bekanntesten Übungen“, erklärt der Azubi Jan Kartapolow. Die Calisthenics verbindet das Athletische mit dem Akrobatischen. Dabei werden Sprünge über Klimmstangen praktiziert – Turnelemente sind ebenfalls vorhanden. Der Sport kommt aus Amerika und ist eine Art Fitnessstudio im Freien. Seit zwei Jahren ist diese Form des Trainings auch in Deutschland populär.
Erster Kontakt: Die Idee für einen Street-Workout-Park am Chilly kam Andreas Meier. „Ich trainiere schon länger draußen und habe jahrelang ganz Villingen nach einem geeigneten Park abgesucht – Fehlanzeige. Das Problem ist: Viele Jugendlichen wissen gar nicht, dass es das gibt“, sagt er. Zusammen mit Jan hat er die Mobile Jugendarbeit in VS kontaktiert. Und schnell sei mit dem Gelände beim Jugendtreff Chilly der optimale Platz gefunden worden. „Viele Jugendliche besuchen das Chilly. Hier gilt absolutes Alkoholverbot. Wir wollen die Jugendlichen ebenfalls von Drogen fernhalten und sie an den Sport ranführen. Die Bedingungen sind hervorragend“, sagt Jan. Der Park soll jedem zugänglich sein. Sie wollen Neuen unter die Arme greifen und bei den Ausführungen der Übungen helfen.
Die Initiatoren: Im Laufe der Zeit hat sich eine Gruppe von zehn jungen Erwachsenen gefunden, die regelmäßig draußen trainieren. „Ich habe früher selbst in einem herkömmlichen Fitnessstudio trainiert. Das lange Warten auf eine freie Station und die hohen Gebühren haben mich schlussendlich rausgetrieben“, so Jan. Er könne ja auch alle Muskelgruppen im Freien trainieren. Bis zu viermal die Woche treffen sie sich an einem Kinderspielplatz an der Steppachschule – von Montag bis Donnerstag ab 17.30 Uhr. Das Trainieren in einer Gruppe sei zudem ein großer Ansporn. „Wir motivieren uns gegenseitig und treiben uns zu Höchstleistungen. Es macht einfach Spaß“, sagt Dani Siefert. Interessierte können jederzeit dazustoßen.
Spendenaufruf: Jana Thome von der Mobilen Jugendarbeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Wunsch der Jungs zu erfüllen. „Der Entwurf für den Park steht schon. Zudem haben wir bei der Stadt für die Genehmigung angefragt – und es sieht gut aus“, freut sich Jana Thome. Das Projekt sei natürlich von Spenden abhängig. 24 000 Euro würde das Vorhaben kosten - rund die Hälfte fehlt noch, so Andreas Menge-Altenburger, Leiter der Fachstelle Sucht in VS: „Es wäre schade, wenn wir auf halber Strecke scheitern würden.“ Interessierte können sich direkt an Jana Thome wenden, Kontakt-Adresse auf der Seite www.bw-lv.de.