Kindergärten fördern Schwimmkurse. Lions-Clubs leisten finanzielle Hilfen. Aktion „Seepferdchen für alle“. Die Aktion „Seepferdchen für alle“ der Lions-Clubs aus Villingen und Schwenningen läuft überaus erfolgreich: Viele Kindergartenkinder lernen in den städtischen Bädern schwimmen.

Donnerstagmorgen im Schwenninger Neckarbad: Die Kleinen am Beckenrand können es kaum erwarten, bis sie in der Schlange endlich ganz vorne stehen, ins Wasser springen und ein paar Züge zur Schwimmlehrerin Beate Riesterer machen dürfen. Seit Oktober sind die Buben und Mädchen von sechs Kindergärten beziehungsweise Kindertagesstätten bei den Schwimmkursen, die in den Hallenbädern in Schwenningen und Villingen gegeben werden, aktiv. Die Kinder, haben nicht nur riesigen Spaß dabei, sie haben auch schwimmen gelernt. „Auf Weihnachten hin, sollen sie das Seepferdchen-Schwimmabzeichen erwerben“, erklärt der Pressereferent des Lions Clubs Villingen, Robert Göhring. 25 Meter schwimmen, ein Sprung vom Beckenrand und das Herausholen eines Gegenstandes aus schultertiefem Wasser werden für das „Seepferdchen“ verlangt. Die Kindertagesstätte in der Au, der Ludwig-Richter-Kindergarten, die Helene-Mauthe-Kindertagesstätte, das Kinder- und Familienzentrum erlernen derzeit im Schwenninger Hallenbad bei Schwimmlehrerin Beate Riesterer, die Kleinen der Kindertagesstätten Am Kopsbühl und Am Schwalbenhaag bei Schwimmlehrer Nico Ambrosini in Villingen schwimmen. Eine Einheit dauert jeweils 45 Minuten, außer den Schwimmlehrern ist auch eine Betreuerin aus dem jeweiligen Kindergarten mit im Bad. Das Rote Kreuz mit seinen Kleinbussen bringt im Auftrag der Bäder VS GmbH die Kinder zum Schwimmen und sie auch wieder in den Kindergarten zurück.
„Wir möchten, dass auch alle anderen Kindergärten in Villingen-Schwenningen noch zu den Schwimmkursen kommen“, sieht Göhring das Projekt, das die beiden VS Lions Clubs im Rahmen ihrer gemeinsamen Initiative „Freizeitwerkstatt“ gestartet haben, erst am Anfang. „Es ist toll, dass strahlende Lachen der Kinder zu sehen, wenn sie schwimmen gelernt haben“, so Göhring. Mit Hilfe der Stadt habe man entsprechend abgefragt, welche Kids in den Kindertagesstätten noch nicht schwimmen können. „Viele hatten nicht einmal eine Badehose, mit Hilfe von Sponsoren wie Sport Müller, haben wir aber Schwimmutensilien zusammenbekommen“, so der Lions-Pressereferent. Bei Kindern, deren Eltern sich den Kursbeitrag von 100 Euro nicht leisten konnten, da sprangen die Lions Clubs aus Villingen und Schwenningen ein und auch die städtische Bäder-GmbH gab Nachlässe.
Die Idee, für Kinder Schwimmkurse anzubieten, stammt aus den Kindertagesstätten. Mitarbeiterinnen hatten dort bemerkt, dass zahlreiche Kinder mit ihren Familien nie oder nur sehr selten ein Schwimmbad besuchen und daher viele Kinder im schwimmfähigen Alter auch nicht schwimmen können. Der Bäder VS GmbH war hingegen aufgefallen, dass Schwimmkurse, die tagsüber während der Woche angeboten wurden, kaum genutzt wurden.